Schon bei den sogenannten Drehflüglern, wie wir sie als Polizei- oder Rettungshubschrauber, als Helikopter insgesamt kennen, gehört das Prinzip der Autorotation, das Drehen des Rotors durch den Luftstrom ohne eigenen Antrieb, zu den Notfallmanövern bei einem Triebwerksausfall. Der Hubschrauberpilot muss beim Ausfall des Rotorantriebs auf Autorotation schalten und kann dann den Hubschrauber sicher, meist sogar sehr sanft “mit dem Fahrtwind” notlanden.
Dieses “Notfallmanöver” Autorotation ist das Grundprinzip des Gyrokopters. Der Hauptrotor ist nicht angetrieben, sondern dreht ausschließlich durch Autorotation. Es ist also leicht nachzuvollziehen, dass das, was bei einem “großen” Hubschrauber im Notfall perfekt funktioniert auch dem Tragschrauber, unserem Gyrokopter, ein Höchstmaß an Sicherheit verleiht. Selbst bei einem Ausfall des Motors gleitet der Gyrokopter sanft zu Boden und kann auf den Punkt gelandet werden.
Der Nachteil, den diese Technik mit sich bringt: der Gyrocopter kann nicht wie ein Hubschrauber vertikal starten. Er braucht aber wegen seines geringen Gewichts relativ wenig Anlauf.
Gyrokopter und Wind
Doch auch die Flugeigenschaften bei starken Windböen und schlechtem Wetter sind beim Gyrokopter besser als bei einem Flugzeug oder einem Hubschrauber. Beim Flugzeug ist Seitenruder und Tragfläche ein Angriffspunkt für Wind; der Hubschrauber, bei dem ja die Neigung des angetriebenen Hauptrotors den Druck für den Vortrieb schaffen müssen und der Heckrotor dieses Drehmoment wieder ausgleichen muss, ist ebenfalls Anfällig für Seitenwind und dessen Verwirbelungen.
Der Gyrokopter ist hier relativ unempfindlich. Der Hauptrotor muss nicht wie beim Hubschrauber in der Horizontalen geneigt werden, die Blätter sind relativ dünn, weshalb sie auch böige Luft gut durchschneiden können. Während beim Hubschrauber Windböen an den Spitzen der Rotoren den Luftwiderstand erhöhen und dadurch Hubkraft und Geschwindigkeit verringern, ist es beim Gyokopter eben der Luftstrom, der den Rotor zum Drehen und den Vogel zum Fliegen bring.
Das gefürchtete Blockieren des Rotors
Bei diesem Notfall wäre ein Flugzeug mit Tragflächen natürlich immer im Vorteil. Allerdings: meistens blockieren die Hauptrotoren von Helikoptern wegen eines Getriebeschadens. Der Gyrokopter hat am Hauptrotor jedoch kein komplexes Getriebe, sondern nur ein Schlaggelenk. Es kann hier also in aller Regel nicht zu einem Absturz durch einen blockierten Hauptrotor kommen.
Beim normalen Hubschrauber könnte auch noch der Heckrotor blockieren. Das würde dazu führen, dass das vom Hauptrotor erzeugte Drehmoment nicht mehr ausgeglichen wird, der Hubschrauber würde sich immer schneller um die eigene Achse drehen und schnell an Höhe verlieren.
Der Gyrykopter hat jedoch keinen Heckrotor, der Ausfallen oder blockieren könnte. Hier muss auch kein Drehmoment ausgeglichen werden.
Fazit: Der Gyrokopter – eines der sichersten Luftfahrzeuge überhaupt
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass der Gyrokopter zu den sichersten Verkehrsmitteln überhaupt gehört. Er braucht nur eine kurze Startbahn, eine noch viel kürzere Landebahn, er gleitet sanft durch die Luft und kann auch bei Komplettausfall des Antriebs sanft landen.
Hier geht es weiter zu den technischen Daten des Tragschraubers